Eine Fuge im Sanitärbereich dient in erster Linie dazu Erschütterungen zwischen starren Materialien (z.B. Fliesen) abzufangen, nicht jedoch der Dichtung von Feuchtigkeit. Man unterscheidet zwischen elastischem oder plastischem Fugmaterial. Die Elastizität ist hierbei abhängig vom Vernetzungsgrad des jeweiligen Materials. Je nach Einsatzgebiet kommen dabei unterschiedliche Materialien zum Einsatz von denen die bekanntesten das Acetatsilikon und das Alloxysilikon sind. Das Wort „dauerelastisch“ wird zwar oft für Silikonfugen benutzt, ist aber in diesem Zusammenhang falsch, da auch Silikone ihre Elastizität im Laufe der Zeit verlieren. Zu den Einflussfaktoren gehören UV-Licht, mikrobiologische Besiedlung (wie z. B Schimmel) und Reinigungs- und Desinfektionsmittel. Deshalb spricht man besser von elastischen Fugmaterialien.

Sanitärsilikone sind in der Regel fungizid ausgerüstet. Das bedeutet, dass durch geeignete Zutaten eine mikrobiologische Besiedlung reduziert, allerdings nicht völlig verhindert wird. Im Laufe der Zeit schwächt sich dieser Effekt ab. Je nach Umgebungsbedingungen und der Behandlung des Dichtstoffs  (Reinigungsmittel, Feuchtigkeit, angrenzende Baustoffe usw.) kann der Verlust der fungiziden Wirkung beschleunigt werden.

Bei Bädern wird üblicherweise „sauer“ gereinigt, zumeist mit Reinigungsmitteln, die Phosphorsäure oder Amidosulfonsäure enthalten. Mit derartigen Mitteln kann Schimmel jedoch nicht vermieden werden. Hierfür ist es möglich und sinnvoll, die Fugen regelmäßig mit Glukoprotaminen oder quartärem Ammoniumverbindungen einzustreichen, um die mikrobiologische Besiedlung zu vermindern. Fruchtkörper der Schimmelpilze (oft sichtbar in Form von schwarzen Punkten) können mit "Chlorbleichlauge „kalt verbrannt“ werden. Allerdings ist der Schimmel auch in diesem Fall immer noch in den tieferen Schichten des Silikons vorhanden. Einzig wirkliche Sanierungsmöglichkeit ist daher, die Fuge zu erneuern. Sehr oft ist eine falsche Anwendung die Ursache für vorzeitigen Schimmelbefall. Bei Duschkabinen und Trennwänden werden innen nur die senkrechten Fugen erstellt, außen nur die waagerechten Fugen. Um das Auftreten von Schimmel zu verzögern, sollte nach der Badbenutzung gründlich gelüftet werden, um die Luftfeuchte zu senken. Das Abwischen von feuchten Silikonfugen entfernt nicht nur Wasser, sondern auch kleine organische Partikel, die dem Schimmel als Nahrung dienen können.

Alle 5-7 Jahre ist es zu empfehlen die Silikonfugen speziell in Nassräumen zu kontrollieren. Falls nötig sind diese zu erneuern um Schäden zu verhindern.